Zinsverbot und Judenschaden: Jüdisches Geldgeschäft im mittelalterlichen Aschkenas

20. Internationale Sommerakademie des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs

7.-9. Juli 2010
Erste Bank, Petersplatz 7, 1010 Wien

Kaum ein anderes Themenfeld der mittelalterlichen jüdischen Geschichte ist so sehr mit Vor- und Fehlurteilen behaftet wie das jüdische Geld- und Kreditgeschäft. Die mittelalterliche Lebensrealität wird in der heutigen Wahrnehmung häufig von Stereotypen überlagert, die sich in der langen Geschichte der Judenfeindschaft bis hin zum modernen Antisemitismus entwickelt haben. Ziel der Tagung ist es daher, die mittelalterliche Realität des jüdischen Geldgeschäfts anhand aktueller Forschungsergebnisse unter verschiedenen Aspekten zu beleuchten. Die wirtschaftliche Rolle jüdischer Darlehen und die Auswirkungen, die diese Rolle auf die jüdischen Geldgeber hatte, wird der literarisch-propagandistischen Verarbeitung des Wuchervorwurfs im Mittelalter gegenübergestellt. Fragen zur technischen Abwicklung jüdischer Kredite werden ebenso behandelt wie die rechtliche Basis dieser Geschäfte im Spannungsfeld zwischen weltlicher Judenherrschaft, Kirchenrecht und innerjüdischen Rechtssätzen.

Das genaue Tagungsprogramm folgt!

Martha Keil

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